Am 1.Mai beteiligten sich zwischen achtzig und hundert Personen an der 1.Mai Demonstration in Schwenningen. Organisiert wurde diese von der Initiative für einen kämpferischen 1.Mai. Nach dem Auftakt um 10 Uhr am Bahnhof Schwenningen führte die Route durch die Innenstadt zum DGB-Fest. Zur Demonstration hatten die Gewerkschaften nicht aufgerufen.
Der 1.Mai ist eine der jährlich stattfindenden zentralen Mobilisierungen für uns als Teil der antikapitalistischen und revolutionären Linken. Der Kampftag der lohnabhängigen Klasse ist der Tag an dem die Kämpfe der politischen Teilbereiche zusammenkommen und die Überwindung der kapitalistischen Wirtschaftsweise, revolutionäre Veränderungen und eine kommunistische Perspektive im Vordergrund stehen.
>> 1.Mai Zeitung und Berichte aus anderen Städten
>>“Offener“ Brief an den DGB
>> Bericht und Bilder vom Fest
Das diesjährige lokale Motto unserer Mobilisierung war: Revolution – alles andere ist Quark. Die Mobilisierung sollte sich klar und deutlich von sozialdemokratischen Floskeln und geglätteten Forderungen abheben und stattdessen einfach auf den Punkt kommen. Im Rahmen der „Perspektive Kommunismus“ gaben wir unter anderem die 1.Mai Zeitung mit Heraus und riefen Bundesweit zur Beteiligung am revolutionären 1.Mai auf.
Die Demonstration in Villingen-Schwenningen wurde von der „Initiative“ organisiert da sich der DGB gegen eine eigenen Demonstration entschlossen hatte. Bereits 2015 und 2016 fand keine Demonstration der Gewerkschaften zum 1.Mai in der Doppelstadt statt. Schon damals war es die, aus verschiedenen Gruppen und Einzelpersonen getragene Initiative für einen kämpferischen 1.Mai welche die Demonstration organisierte.
Dass trotz dem Rückzug des DGB und dem nicht Verhalten zu der angekündigten Demonstration, verhältnismäßig viele Leute daran teilnahmen, ist auch auf die breite und sichtbare Mobilisierung zurück zu führen.
Die 1.Mai Initiative in der auch wir mitarbeiten, organisierte im Vorfeld einen Infostand und verteilte vor größeren Betrieben in der Region und am Schwarzwald-Baar Klinikum 1.Mai-Zeitungen an die Belegschaften. Abseits davon wurden in Villingen, Schwenningen und Donaueschingen viele Plakate geklebt. Mehreren Transparenten wurden aufgehängt die zur Demonstration aufriefen und ein Mobigraffiti fand seinen Platz im Stadtbild.
Die Präsenz antikapitalistischer und revolutionärer Agitation im öffentlichen Raum ist wichtiger Teil in der Arbeit rund um den 1.Mai.
Die Demonstration am Tag selbst war von Beginn an laut und selbstbewusst. An der Bauruine „Einkaufscenter Rössle“ sollte augenscheinlich eine vorbereite Transpiaktion stattfinden. Ein Seil um das Transparent zu entrollen verhakte sich jedoch. (Wenige Tage später wurde diese Aktion nachgeholt. Für mehrere Tage hing ein großer Transparent mit der Aufschrift Wohnraum für alle statt Profite für wenige – Kapitalismus überwinden am Gebäude.) Nach einem kurzen Zwischenstopp und dem Abspielen unseres Redebeitrags zum Thema Wohnraum, steigenden Mieten – der Unvereinbarkeit kapitalistischer Stadtplanung mit den eigentlichen Bedürfnissen der Bevölkerung, lief die Demonstration weiter, führte vorbei am Linken Zentrum Mathilde Müller und endete mit etwas Pyrotechnik um 11 Uhr beim DGB-Fest.
Erstmals fand in diesem Jahr parallel zum Programm des DGB ein eigenes Maifest im Linken Zentrum Mathilde Müller statt.
Zum „Internationalistische Fest“ kamen über den Nachmittag zahlreiche BesucherInnen und haben in lockerer Atmosphäre und bei unterhaltsamen Programm den 1.Mai nicht nur als Kampftag, sondern auch als Feiertag unserer Klasse ausklingen lassen.
Wir ziehen ein Positives Fazit: Alles in allem waren die Ziele für den 1.Mai 2019 in der Doppelstadt hoch gesteckt. Mit den vergangenen Jahren als Maßstab wurde in diesem Jahr mehr erarbeitet, ist mehr gelungen und wurden neue Akzente sowohl in der Mobilisierung als auch am Tag selbst gesetzt. Auch wenn nicht immer alles geklappt hat und natürlich wie immer Luft nach oben ist – die diesjährige Aktivitäten zum 1.Mai in Villingen-Schwenningen waren ein Schritt nach vorne.
Wir Bedanken uns bei den FotografInnen für die zahlreichen Bilder: