Am Tag gegen Gewalt an Frauen ruft das Bündnis 8.März auf aktiv zu sein. Am 25. November nehmen wir uns den Raum der uns zusteht! We fight back! im Anschluss wird im Linken Zentrum Schwenningen der Film „Jiyan’s Story: Women’s Revolution“ gezeigt.
Aktion, 17:00 Uhr, Muslenplatz Schwenningen, nur Frauen*
19:30 Uhr Filmvorführung, Linkes Zentrum Schwenningen, all genders
Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Dabei sind Femizide die aggressivste und äußerste Form patriarchaler Gewalt. Ein Femizid ist, wenn eine Frau getötet wird, weil sie eine Frau ist.
Jeden Tag gibt es einen Tötungsversuch gegen eine Frau / ein Mädchen in Deutschland und jede dritte Frau in Deutschland erfährt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche und/oder sexualisierte Gewalt.
Die Täter definieren Frauen als Besitz- und Privateigentum und beanspruchen für sich, über unsere Leben und unsere Körper bestimmen zu können.
Das eigene Zuhause ist meist der unsicherste Ort, aber auch am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum gehören Sexismus und sexistische Gewalt, in all ihren Facetten, zum Alltag von Frauen und fast alle kennen den Täter.
Gewalt gegen Frauen wird hierbei in verschiedenen Formen von Medien, der Polizei, dem Justizsystem und in der Öffentlichkeit verharmlost und in Teilen mitgetragen. Frauen werden nicht ernst genommen und die Gewalt wird nicht hinterfragt, oftmals auf einen Beziehungs- und Familienstreit reduziert.
Gewalt gegen uns ist weder ein Einzelfall, noch eine Tragödie, noch ein Liebesdrama und fällt nicht einfach vom Himmel, sondern ist das Ergebnis eines patriarchalen, kapitalistischen Systems und darin strukturell tief verankert. Die männlich-patriarchal geprägte Gesellschaft, in der wir leben, kann also diese strukturelle Gewalt gegenüber Frauen nicht aufheben. Wir leben in einer Ellenbogengesellschaft, in der Konkurrenz und der Privatbesitz das Zusammenleben und Denken weitestgehend bestimmen. Ohne eine Überwindung des kapitalistischen Systems ist also eine Überwindung der männlich-patriarchalen Gesellschaft nicht möglich.
Die kapitalistische Krise, Inflation und Existenzängste verschärfen den Geschlechterkonflikt immer weiter. Dieser „Krisenzustand“ ist aber nichts Neues. Dieser Zustand wird immer mehr zum Normalzustand und immer mehr spürbar. Die Herrschenden versuchen diese Krise auf unsere Rücken abzuwälzen und die, die das nochmal mehr zu spüren bekommen und härter trifft sind wir Frauen.
Mit Moral, Empörung, Mitleid und Fingerzeigen auf andere Länder wird sich für uns nichts ändern, wir lassen uns nicht in eine passive Opferrolle drängen, wo uns manch einer gern sehen würde – wir aber nehmen unsere Leben aktiv und selbstbewusst in die eigene Hand.
Frauen auf der ganzen Welt, im Iran, in der Türkei, in Rojava und Lateinamerika machen es uns vor! Sie kämpfen gemeinsam gegen die alltägliche patriarchale Gewalt und lassen sich nicht entmutigen.
Kämpfen auch wir hier für Verbesserung, immer im Hinterkopf , dass wir in dieser Gesellschaft in der wir heute leben, nicht tatsächlich frei lieben, arbeiten und leben können, wie wir wollen – dafür müssen wir dafür sorgen, dass dieses System ordentlich ins Wanken kommt und die Verhältnisse auf den Kopf stellen.
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter – unsere Wut und unser Widerstand auch!
Am 25. November nehmen wir uns den Raum der uns zusteht!