Solidarität mit Rojava – Afrin verteidigen

Demonstration in VS-Schwenningen: Samstag 27. Februar | 14 Uhr Bahnhof
Stoppt die Deutschen Waffenlieferungen – Aufruf des Antimilitaristischen Treffen VS

Die Türkei versucht seit dem 20. Januar mit Bodentruppen in den Kanton Afrin in Rojava, Nordsyrien einzumarschieren. An den Tagen zuvor wurde die Region massiv aus der Luft bombardiert. Der türkische Staat bekämpft den revolutionären Prozess in Rojava seit Beginn mit aller Macht und setzt dabei auch auf die islamistischen Terrorbanden aus Syrien, so auch jetzt. Die Bevölkerung und die Selbstverteidigungseinheiten YPG/YPJ leisten energisch Widerstand gegen die türkische Invasion. Und das werden sie auch weiterhin tun.

Die Menschen in Afrin kämpfen gegen den Angriff des türkischen Staats, des AKP-Regimes unter Erdogan. Für sie stellt sich unmittelbar die Frage: Besatzung durch den türkischen Staat, Zerschlagung der demokratischen Strukturen, Folter, Ermordung und Unterdrückung, oder die Verteidigung des revolutionären Gesellschaftsprozesses in Rojava und Widerstand gegen den faschisierten türkischen Staat – Barbarei oder Freiheit?

Der türkische Staat führt den Krieg mit dem ausgerufenen Ziel Rojava zu zerschlagen. Der inmitten des syrischen Bürgerkrieges begonnene Gesellschaftsprozess, die revolutionären Momente, bieten Hoffnung und Perspektive in der Region. Organisiert in Rätestrukturen, entscheidet die Bevölkerung basis-demokratisch über die Art des gesellschaftlichen Zusammenlebens in seinen Fundamenten. Die gesellschaftliche Befreiung der Frauen, ihr Kampf um Freiheit, schreitet auf allen Ebenen voran und findet seinen Ausdruck nicht nur in den eigenen militärischen Einheiten der Frauen in der YPJ. Die gesellschaftliche Situation der Frauen hat sich radikal gewandelt.

Verschiedene Bevölkerungsgruppen sind in Rojava vereint im Bestreben eine neue Gesellschaft, frei von Unterdrückung und Ausbeutung, zu entwickeln und zu erproben. Die Menschen in Afrin kämpfen auch um eben diesen revolutionären Prozess zu verteidigen.

Für das türkischen Regime ist es tatsächlich eine Gefahr, wenn viele Menschen in der Türkei nach Rojava blicken und ganz konkret sehen können, dass es möglich ist eine andere Gesellschaft aufzubauen.

Hinter dem Angriffskrieg der türkischen Armee auf Afrin steht auch eine massive nationalistischen Mobilmachung. Diese ist nicht nur ein Mittel um den Krieg zu legitimieren. Es ist der Versuch einen „äußeren Feind“ zu propagieren. Damit soll von der inneren Krise im Land abgelenkt und möglichst viele hinter das AKP-Regime gereiht werden. In weiten Teilen ist dies vor erst gelungen. Die Faschisten der MHP stehen dem Regime zur Seite und auch die CHP, die viel beschworene demokratische Opposition, trägt den Krieg gegen Afrin mit. Die nationalistische Mobilmachung und die Einschwörung auf den gemeinsamen „äußeren Feind“ ist jedoch auch ein Zeichen dafür, dass das AKP-Regime und Erdogan trotz andauerndem Ausnahmezustand und breitester Repression nicht so fest im Sattel sitzen wie es manchmal scheinen mag.

Solidarität mit den revolutionären Kräften in der Türkei und Rojava
Bîjî YPG/YPJ
Hoch die internationale Solidarität!