Auf de.indymedia wurde der Bericht einer Aktion zum Antikriegstag veröffentlicht den wir hier gerne spiegeln: “In den frühen Morgenstunden des heutigen 1. September haben wir dem baden-württembergischen Rüstungsunternehmen „Junghans Microtec“ anlässlich des Antikriegstags einen Besuch abgestattet. Am Produktionsstandort in Dunningen-Seedorf haben wir das Zufahrtstor und die Werkseingänge mit Ketten verschlossen. Außerdem haben wir ein Transparent mit der Aufschrift „Deutsche Kriegstreiber stoppen“ in Richtung der vorbeiführenden Hauptstraße angebracht und die Sprühparolen „war starts here“ und „no war but classwar“ am Haupteingang hinterlassen.
>> Bilder der Aktion auf der Website hauptfeind.de
Heute vor 84 Jahren begann mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen der 2. Weltkrieg. Am Antikriegstag gilt es, diese Erinnerung aufrecht zu erhalten und die Lehren zu ziehen: Nie wieder darf sich Ähnliches wiederholen, nie wieder ein Krieg von hier ausgehen. In der kapitalistischen Klasse in der BRD stoßen diese Forderungen seit jeher auf taube Ohren. Die Wiederbewaffnung im Zeichen des Kalten Krieges, danach dann Jugoslawien, Afghanistan und heute die Ukraine zeigen: Der Kampf für Frieden ist einer gegen die Herrschenden hierzulande – ganz gleich welche bürgerliche Partei gerade am Ruder ist.
Video der Aktion: https://vimeo.com/860128781
Video im Reel-Format: https://vimeo.com/860130238
Es gilt einzugreifen und aktiv zu werden gegen die Organisatoren und Profiteure des Kriegs! Damals wie heute sind es die gleichen deutschen Rüstungsschmieden, teilweise unter abgeändertem Firmenlabel, die mit Aufrüstung und Kriegen enorme Profite generieren und deren Aktienkurse derzeit wieder durch die Decke gehen. Es gilt immer noch, die Lehre der sozialistischen Bewegungen aus dem 1. Weltkrieg: Der Hauptfeind steht im eigenen Land!
Junghans Microtec ist ein Gemeinschaftsunternehmen von Diehl Defence mit Sitz am Bodensee und dem französischen Thales Konzern. Hergestellt werden Zünder für Raketen, Granaten, Panzer- und Artilleriegeschosse. Das Unternehmen rühmt sich damit, weltweit einer der führenden Produzenten zu sein – Zünder so zuverlässig wie ein Uhrwerk, nach NATO Standard gefertigt, mehrere 100.000 davon jährlich. Sie bringen Bomben, die die türkischen Armee in Kurdistan verschießt zum Explodieren, sie werden auf die Geschosse montiert, mit denen die NATO den Ukraine-Krieg anheizt.
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben wir es in Deutschland mit einer schon lange nicht mehr dagewesenen Aufrüstung und Militarisierung der Gesellschaft zu tun. Deutschland ist mit Waffenlieferungen und militärischer Ausbildung unwiderlegbar eine Kriegspartei in dem blutigen Konkurrenzkampf zwischen Russland und dem NATO-Lager, der eine neue Phase globaler Kriegseskalationen einläutet.
Die Herrschenden auf westlicher Seite haben ebenso wenig wie die reaktionären Kriegstreiber im Kreml Interesse an einer friedlichen Lösung. Ihr Ziel ist es Russland auf lange Sicht zu schwächen. Der massenhafte Tod ukrainischer und russischer Soldat:innen, unzähliger Zivilist:innen, die Zerstörung ganzer Regionen, ist der Preis, den zu zahlen die Verantwortlichen auf beiden Seiten gerne bereit sind.
Bei aller berechtigten Aufmerksamkeit für den Ukraine-Krieg, wollen wir heute nicht vergessen, dass die BRD Kriegstreiber weltweit ausrüstet. Besondere Aufmerksamkeit verdient ihre Kooperation mit dem Terror-Staat Türkei, der in den kurdischen Gebieten in Syrien und im Nordirak einen schmutzigen Krieg gegen die Bevölkerung und die revolutionäre Freiheitsbewegung führt. Mit Kriegsgerät aus deutscher Produktion sollen ihre Ansätze und Perspektiven einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft frei von kapitalistischer Ausbeutung und imperialistischen Krieg zunichte gemacht werden.
Dass das türkische Militär dabei auch Giftgas gegen die Guerilla einsetzt, ist kein Problem für die Bundesregierung, die enge wirtschaftliche und politische Kontakte zum Erdogan-Regime pflegt.
Ja, wir brauchen eine Zeitenwende. Eine, die den Widerspruch zwischen den Interessen der Arbeiter:innenklasse und der einfachen Bevölkerung und denen der kapitalistischen Kriegstreiber in den Mittelpunkt stellt.
– Gegen das Aufrüstungs- und Kriegsprogramm der Bundesregierung!
– Das Ziel bleibt, das ganze Potenzial der Gesellschaft, unsere Fähigkeiten und Kraft, aufdie drängenden Aufgaben dieser zu Zeit richten: Klimaschutz, Infrastruktur, Gesundheitswesen, Bildung, Bekämpfung der Armut. Der Kampf gegen die Kapitalist:innenklasse ist die Voraussetzung dafür!
Es liegt an uns, den Weg in diese Richtung einzuschlagen. Es liegt an uns die deutschen Kriegstreiber zu stoppen. Nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Mit unserer Aktion am heutigen Morgenwollen wir einen kleinen Beitrag dazu leisten.
In die Offensive gegen Aufrüstung!
Nie wieder imperialistischer Krieg!”
Aktionsübersicht zum Antikriegstag unter www.hauptfeind.de
Website Rheinmetall entwaffnen: https://rheinmetallentwaffnen.noblogs.org/
Soli-Kampagne: Gasmasken für die Guerilla: https://widerstandsvernetzung.org/gasmasken/
Von der Aktion gibt es ein Flugblatt zum ausdrucken