Durch den Beschluss der sozialistischen Frauenkonferenz 1910, maßgeblich bewirkt durch die Kommunistin Clara Zetkin fand im März 1911 zum ersten mal der internationale Frauenkampftag statt. Heute ist es selbstverständlich das Frauen wählen dürfen, ohne die Einwilligung ihres Ehepartners zur Arbeit gehen können, und zumindest rechtlich dem Mann gleichgestellt sind. All dies, sogar der straffreie Schwangerschaftsabbruch, musste jedoch in langen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen erkämpft werden.
Aktuell sind wir in der BRD mit einem zunehmenden Rechtsruck konfrontiert. Spätestens seit den gewalttätigen Übergriffen auf Frauen in Köln in der Silvesternacht hat die Rechte die Verteidigung von Frauen gegen sexuelle Gewalt für sich entdeckt.
Sie reden von „deutschen Frauen“ welche vor den sexuellen Attacken „Fremder“ geschützt werden müssen. Die in der Gesellschaft fest verankerte, patriarchale Unterdrückung von Frauen kommt dabei nicht zur Sprache. Stattdessen konstruiert die Rechte ein neues Unterdrückungsverhältnis in dem der Islam als größte Bedrohung für Frauenrechte dargestellt wird. Sexuelle Gewalt wird ihnen nach ausschließlich von Nichtdeutschen verübt.
Dass sich die Rechten jetzt diesem Thema zuwenden liegt lediglich daran das es perfekt in ihre Hetze gegen Geflüchtete passt.
Doch Gewalt gegen Frauen ist keine Frage der Herkunft. Gewalt- und sexuelle Übergriffe werden meist im Bekanntenkreis und familiären Umfeld verübt. Oft ist es der eigene Lebenspartner der zuschlägt.
In der Öffentlichkeit werden diese Zustände nur selten benannt obwohl diese sehr wohl als ein gesellschaftliches Problem bekannt sind.
Die Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen hat in der herrschenden kapitalistischen Ordnung strukturellen Charakter.
Denn Frauen sind in unserer Gesellschaft nicht nur von der Ausbeutung durch die Kapitalistenklasse betroffen. Genau wie ihre männlichen Kollegen sind sie gezwungen ihre Arbeitskraft zu verkaufen um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Doch auch die alltägliche gesellschaftliche Reproduktion, das Aufziehen und Umsorgen der Kinder und ein Großteil der Arbeit im Haushalt wird noch immer zum Aufgabenbereich der Frau gezählt. Diese Arbeiten finden fast immer im Privaten statt und werden, obwohl für die Gesellschaft notwendig, nicht bezahlt. Aus dieser gesellschaftlichen Aufgabenverteilung ergibt sich eine doppelte Ausbeutung der Frauen. Mehr noch die fehlende Anerkennung der Reproduktion als gesellschaftliche Aufgabe und ihre Abwälzung auf die Frau führt zu einer, zumindest ökonomischen, Abhängigkeit dieser von ihrem Lebenspartner.
Diese Abhängigkeit zementiert die männlichen Dominanz – das Patriarchat und führt im Falle einer Trennung oftmals zu prekärer Beschäftigung und Armut.
Die Emanzipation der Frau wird es genauso wie die Emanzipation aller Menschen in der kapitalistischen Ordnung nicht geben. In einer Gesellschaft die auf Konkurrenz und Ausbeutung aufbaut kann es ein gleichberechtigtes Leben nicht geben.
Anläßlich des Frauenkampftages am 8. März laden wir zu einer Veranstaltung am 11. März im Linken Zentrum Mathilde Müller ein.
„Kein Sozialismus ohne Befreiung der Frau, keine Befreiung der Frau ohne Sozialismus“
An diesem Abend wird ein Referent eine kurze Vorstellung des Lebens und der Werke der beiden Mitbegründerinnen der sozialistischen Frauenbewegung Clara Zetkin und Alexandra Kollontai sowie August Bebels „die Frau und der Sozialismus“ geben.
Die Veranstaltung findet statt am 11.März im Linken Zentrum Mathilde Müller ( Jahnstr. 47/1, 78054 VS-Schwenningen). Beginn ist um 20 Uhr
12. März: Gedenkveranstaltung für Ivana Hoffman in Stuttgart
Vor fast genau einem Jahr fiel in Rojava die deutsche Internationalistin und Kommunistin Ivana Hoffmann. Ivana verteidigte in den Reihen der MLKP die Revolution in Rojava mit der Waffe.
Am 7. März 2015 wurde der Frontabschnitt an welchem Ivana zusammen mit ihren GenossInnen eingesetzt war von Einheiten des islamischen Staates angegriffen. In dem folgenden Gefecht verloren Ivana und weitere GenossInnen ihr leben.
Die Gedenkveranstaltung findet statt am 12. März im Linken Zentrum Lilo Hermann in Stuttgart.
In Villingen-Schwenningen Treffen wir uns im Linken Zentrum Mathilde (Jahnstr. 47/1, 78054 VS-Schwenningen) zur gemeinsamen Anreise. Die genaue Uhrzeit wird in den folgenden Tage bekannt gegeben.