(Quelle: https://linksunten.indymedia.org/de/node/115007)
Am Samstag, den 24. Mai, fand in Villingen die Abschlusskundgebung der Kampagne „Kein Raum für Faschisten und Rassisten“ des offenen antifaschistischen Treffen VS statt. Im Rahmen der Kampagne fanden in den Wochen zuvor schon einige Aktionen statt. So wurde etwa ein Aufkleberspaziergang in Rottweil organisiert und mehrfach bei Werbeständen der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland Protest kundgetan. Zu der Kundgebung am Samstag versammelten sich ab 12 Uhr etwa 25 Antifaschistinnen und Antifaschisten vor dem Riettor, um über die, bei den Europa- und Kommunalwahl, antretenden Parteien wie die extrem rechte DLVH (Deutsche Liga für Volk und Heimat) und NPD, sowie die rechtspopulistische Alternative für Deutschland aufzuklären und Gegenwahlkampf zu machen.
Bei Sonnenschein gab es Reden des offenen antifaschistischen Treffen Villingen-Schwenningen. In der ersten Rede ging es um Aktionen, die im Rahmen der Kampagne stattfanden. Außerdem wurden Nazistrukturen rund um die Doppelstadt und der Protest dagegen thematisiert.
Die zweiten Rede drehte sich um die neu entstandene AfD, es wurde auf Hintergründe der rechtspopulistischen Partei eingegangen, wie etwa Positionen führender Köpfe und die Finanzierung des Projektes durch „millionen- und milliardenschwere Gönner“.
Eine weitere Rede von der Antifaschistischen Aktion [O] Villingen-Schwenningen wurde vom Band abgespielt und betonte unter anderem die Notwendigkeit antifaschistischer Arbeit.
Flyer der lokalen Kampagne und der Baden-Württemberg- und Rheinland-Pfalz-weiten Kampagne „Sag NEIN! Keine Plattform für rechte Hetze“ kamen bei Passantinnen und Passanten gut an und regte interessante Diskussionen an.
Nach der Kundgebung versammelten sich an die 20 Antifaschistinnen und Antifaschisten zu einer lautstarken Spontandemonstration durch die Villinger Innenstadtstadt zum Gasthaus „Sudhaus“ am Münsterplatz. In dieser Gaststätte finden die regelmäßigen Stammtische der NPD und DLVH statt. Nach einem Betreiberwechsel im gegenüberliegenden Gasthaus Löwen wechselten die Nazis ihre Stammlokalität zu Beginn des Jahres und treffen sich offenbar seither, wie schon zuvor einmal für einige Jahre, im „Sudhaus“.
Während der Demonstration durch die Rietstraße und die Niedere Straße wurden die Passantinnen und Passanten, ebenso wie später die Gäste des „Sudhauses“, mit einer kurzen Rede und Flyern über die Stammtische informiert und die Bedeutung von solchen Anlaufpunkten für die faschistische Bewegung wurde angesprochen.
Alles in allem werten wir diesen Tag, sowie die gesamte Kampagne als Erfolg. Die AfD hatte während den letzten Wochen des Wahlkampfs kaum die Chance ungestört ihre rechte, populistische Propaganda auf der Straße zu verbreiten. Am Samstag ließen sie sich weder in Villingen noch in Schwenningen blicken. Die DLVH trat kein einziges Mal während des gesamten Wahlkampfs mit eigenen, öffentlichen Veranstaltungen auf.
Um so bitterer war es, dass ihrem Spitzenkandidaten für die Kommunalwahl, Jürgen Schützinger, gleich bei zwei Veranstaltungen mit allen Spitzenkandidaten für den Gemeinderat in der letzten Woche Raum für seine menschenverachtende Hetze gegeben wurde. Am Montag fand in der Schwenninger BKK eine Veranstaltung der Zeitung Neckarquelle statt und am Mittwoch eine Veranstaltung für Jungwähler in der Tonhalle, organisiert vom Südkurier und „Respect Yourself“.
Kommt vorbei, macht was gegen Faschos und Rassisten: Offenes antifaschistisches Treffen Villingen-Schwenningen – jeden ersten Mittwoch im Monat – ab 19 Uhr – Linkes Zentrum Mathilde Müller (Jahnstr. 47/1, Schwenningen)