Über uns

Zu revolutionärer Politik in Villingen-Schwenningen – wir sind die Linke Aktion

Vorne weg: Wir sind eine Gruppe die den Anspruch hat aktiver Teil revolutionärer Organisierung zu sein. Als Linke Aktion organisieren wir seit 2010 eine antikapitalistische Politik in Villingen-Schwenningen – da wo wir leben und arbeiten.

Grundpfeiler der Gruppe sind Antifaschismus, der Kampf gegen rassistische Hetze, internationale Solidarität, der Einsatz gegen patriarchale Unterdrückung und Sexismus und vor allem das Streben nach einer solidarischen Gesellschaft.

Unsere politische Grundlagen

Die Linke Aktion ist nicht als etwas fertiges oder gar etwas abgeschlossenes vom Himmel gefallen. Seit der Gründung hat sich die Gruppe stetig weiterentwickelt. Begonnen mit vielfältigen Ideen und einem wagen politischen Selbstverständnis, aber mit dem Ziel eine kontinuierliche politische Arbeit in Villingen-Schwenningen zu schaffen, sind wir mittlerweile einige Jahre aktiv. Unsere kollektiven Positionen und politischen Grundlagen haben sich über die Zeit, in Debatten und unserer Praxis, geschärft – wir haben uns zu der kommunistischen Gruppe entwickelt die wir heute sind.

Wenig verwunderlich beziehen wir uns auf die Grundlagen der kommunistischen Bewegung, auf Marx und Engels, die Erfahrungen der Oktoberrevolution 1918 in Russland, Lenin und die gesamte revolutionäre ArbeiterInnenbewegung. Dabei bleiben wir jedoch nicht in der Vergangenheit gefangen sondern beziehen uns auch auf Theorien, Kämpfe und Erfahrungen, welche revolutionäre Bewegungen seitdem Weltweit hervorgebracht haben und auch heute hervorbringen.

Wir versuchen heute, aufbauend auf den historischen Erfahrungen und marxistischen Grundlagen, eine zeitgemäße Theorie und Praxis zu entwickeln – ein bloßes kopieren wird uns nicht weiterbringen.

Warum wir die bestehenden Verhältnisse umkrempeln wollen…

Die gesellschaftlichen Umstände in denen wir leben, sind weit davon entfernt ein möglichst gutes Leben für alle zu bieten. Das was lange als Selbstverständlichkeit galt, eine ordentliche Ausbildung und ein fester und sicherer Arbeitsplatz, gilt heute vielen von uns als Wunschtraum. Die Profitlogik des Kapitalismus hat uns, den lohnabhängig Beschäftigten, den Menschen der ArbeiterInnenklasse immer weniger zu bieten.

Im Gegenteil: Der Kapitalismus steht für die Zerstörung unserer Umwelt, für Arbeitslosigkeit, Ausbeutung, unsichere Arbeitsverhältnisse, für Sozialabbau, Konkurrenz und Ausgrenzung. Die kapitalistische Ordnung führt zu Krieg im Kampf um Rohstoffe, Absatzmärkte und Einflusssphären. Im streben nach Profit kennt das Kapital keine Hemmungen.

… hat mit den Eigentumsverhältnissen zu tun …

Der Kapitalismus baut auf den Eigentumsverhältnissen auf, also auf dem Recht über Produktionsmittel (etwa: Fabriken und Werkshallen, technisches know-how und Patente) als Privateigentum zu verfügen. Nur wenige verfügen über die Produktionsmittel. Wir dagegen, haben nichts außer unserer eigenen Arbeitskraft. Es bleibt uns nichts anderes übrig als unsere Arbeitskraft an diejenigen zu verkaufen, die die Produktionsmittel besitzen, also an die Kapitalisten.

Zwischen Kapital und Arbeit besteht ein unüberwindbarer Widerspruch. Die Ausrichtung der Wirtschaft nach möglichst hohen Profiten fürs Kapital ist vollkommen unvereinbar mit einer Wirtschaftsweise, deren Ziel es ist sich nach den gesellschaftlichen Notwendigkeiten und unserem Bedürfnis nach einem guten Leben zu richten. Um zum Wohle aller zu produzieren, müssen die Mittel dazu vergesellschaftet werden. Das heißt, im Besitz der Klasse sein die tagtäglich mit ihrer Arbeit den gesellschaftlichen Reichtum erschafft, den Reichtum, der derzeit noch als Profit in den Händen weniger Kapitalisten landet.

… entscheidend ist aber – wie und mit wem?

Ja, wir wollen die Verhältnisse radikal verändern. Dabei bemühen wir keine reformistischen Illusionen. Selbst wenn linke Parteien bei Wahlen deutlich mehr Stimmen bekommen, wird dies nichts grundlegend ändern können. Selbst kleinste Verbesserung im bestehenden Rahmen scheitern meist an den Interessen des Kapitals. Das heißt nicht, dass wir die Arbeit im Parlament komplett ablehnen, sehen für die revolutionäre Linke jedoch andere Aufgaben.

Denn die Fixierung auf parlamentarisch-bürgerliche Stellvertreterpolitik führt auch dazu, dass die eigene Verantwortung abdelegiert wird. Erfahrungen in tatsächlichen Kämpfen, sei es im Betrieb, gegen rassistische Hetze, im Kampf um bezahlbaren Wohnraum, oder vieles mehr, werden dabei nicht gewonnen. Doch genau diese Erfahrungen braucht es.

Das eigene politische Handeln soll sich darauf beschränken, dass alle paar Jahre ein Kreuzchen gesetzt wird. Zwar dürfen wir gegen die herrschende Politik demonstrieren, doch der Protest soll sich streng an die Spielregeln halten. Wirklich konkret mitentscheiden sollen wir eben nicht. Wir akzeptieren ihre Spielregeln aber nicht. Wenn wir die bestehenden Verhältnisse ändern wollen dann können wir uns nicht von den Herrschenden vorschreiben lassen wie wir zu handeln haben.

Als Linke Aktion sehen wir es als unsere vorrangige Aufgabe eine klassenkämpferische Politik, Aktionen und Kontinuität zu entwickeln. Für uns zählt dabei das Primat der Praxis, denn nur in der tatsächlichen Praxis lässt sich die Theorie überprüfen. Eine theoretische Auseinandersetzung bleibt, wenn nicht versucht wird sie auch praktisch umzusetzen und dadurch zu verbessern, eben nur reine Theorie – ohne Praxis ist sie nichts anderes als eine Gedankenspielerei. Es geht uns um ein Verhältnis zwischen Praxis und Theorie, das uns hilft eine wechselseitige Überprüfung und Weiterentwicklung zu ermöglichen. Für uns gilt es, über die oft kleinteilige Arbeit, in den tagtäglichen Auseinandersetzungen und den Kämpfen die wir führen, zu lernen um damit langfristig eine revolutionäre Perspektive zu entwickeln.

Organisierung tut Not

Alleine in Villingen-Schweningen werden wir dabei nicht weit kommen. Der Aufbau überregionaler revolutionärer Strukturen ist alternativlos. Seit mehreren Jahren organisieren wir uns im Rahmen der „Perspektive Kommunismus“ und arbeiten an der Entwicklung der theoretischen Grundlagen der Plattform mit und organisieren gemeinsam eine überregionale klassenkämpferische Praxis.

Dabei geht es uns nicht darum damit einen Alleinvertretungsanspruch zu behaupten. Anderen Organisierungsansätze die es in Deutschland gibt, mit ihren politischen Grundlagen und Herangehensweisen – die wir eben nicht (immer) teilen – stehen wir, trotz aller Unterschiede, dennoch solidarisch gegenüber.

Dieser Text dient der kurzen Darstellung von uns und will nicht die Gesamtheit unserer politischen Grundlagen darlegen. Wenn ihr Fragen habt, mit uns in Kontakt treten oder Kritik loswerden wollt: schreibt uns einfach oder sprecht uns an.

Linke Aktion Villingen-Schwenningen – Frühjahr 2018